HAUS-RUCKER-CO mit ORTNER & ORTNER // Halbraum und Staubbilder — Der ‚Halbraum‘ lag nun 26 Jahre gerollt verpackt zu unterst im Lager. Eine dreieinhalb Meter lange Papprolle, die niemand öffnen wollte oder konnte. Das Bild darin ist 340 x 630 cm. Ein halber rechteckiger Raum aus dünnen Sprossenwänden, der von zwei massiv gemauerten Ecken mit Durchgängen an jedem Wandteil gefasst wird. Zwei geschnittene Räume, der feste Äußere nur durch seine Ecken bestimmt und der fragile Innere, aus gelblichem Holz oder goldfarbenem Metall. Was uns jetzt daran interessiert, ist nicht das damalige Thema der Zerlegung eines Hauses in seine bestimmenden Teile und die mögliche Neudefinition dieser Teile. Uns interessiert das Bild. Seine Maltechnik aus Kreideschichten, seine Möglichkeit, einen Blick zu vermitteln, der durch äußere Hüllen zu tieferen Schichten dringt. Unserer ‚Malerei aus dichtem Staub‘ setzt mit mehr Dichte fort, was damals mit dem ‚Halbraum‘ und der ‚Blauen Scheibe‘ begonnen wurde. Bauwerke von uns, gebaute und nichtgebaute, sind nun in 150 x 230 cm großen Staub-Bildern dargestellt. Diese Bilder von Bauten sollen mit gut gemalten Personenportraits gemeinsam haben, dass sich anders als in Fotografien eine Sicht auf das Wesentliche hervorholen lässt, in besten Fällen feine innere Energieströme spürbar gemacht werden können. Zu sehen bei der 13. Architektur Biennale in Venedig, "Common Ground‘, Direktor: David Chipperfield.